Einen Grund, ein Bild zu malen, gibt es immer, denn viele Themen sind in meinem Leben präsent. Inspiriert bin ich dabei vom Leben selbst, denn es bietet jederzeit Augenblicke, die meine Phantasie aufs höchste reizen. Doch nicht jedes Thema wird automatisch auch ein Bild und bevor eines gemalt wird, braucht die Idee im Kopf viel Raum und manchmal auch viel Zeit um zu wachsen, erwachsen zu werden.

Zwischen Hand und Kopf entsteht, sobald begonnen wird, immer wieder aufs Neue ein interessantes Zwiegespräch, machmal auch Diskussionen und, das aber seltener, auch mal ein richtiger Streit. Ein interessanter Disput zwischen diesen beiden Welten ist aber fast immer dabei. So freue ich mich auf jeden Tag, denn jeder bringt was anderes und hat immer schöne Uberraschungen im Gebäck.

Jeder Weg hat irgendwann Abzweigungen. Die Wahl, einen davon auszuwählen, ist nicht immer unproblematisch und oft genug bereut man die Entscheidung, die eine oder andere Abzweigung genommen zu haben. Dann entscheidet oft die bereits abgelaufene Strecke des Weges darüber, ob man auf diesem weiter oder zurück geht, um einen vielleicht besseren zu wählen. Unabhängig von dieser Entscheidung begegnen uns auf unseren Wegen viele Erfahrungen und Erlebnisse, geht es auf und ab und nicht immer begleiten uns nur schöne Momente.

Beim Malen geht es mir oft ähnlich, denn jeder Pinselstrich ist immer zugleich auch ein Scheideweg, ist Wegbereiter für das Kommende. Ob ich das Bild, welches im Kopf lebendig ist, auch auf der Leinwand zu leben bringe, ist offen.

Nicht aus jeder Idee wird ein Bild und nicht jeder Gedanke ist unmittelbar ein kreativer Impuls. Jede Arbeit hat seine Zeit und jedes Bild braucht seine Entwicklung. Ich bin bemüht, jeder Arbeit die Zeit zu geben, die es braucht. Die Zeit, die ein Gedanke braucht, um ein Bild auf der Leinwand zu werden, ist recht unterschiedlich. Manchmal dauert es Stunden, machmal Jahre oder sogar Jahrzehnte.

Steffen O. Rumpf

• 1966 in Erfurt geboren
• 1981 erste Zeichnungen, Eintritt in den Erfurter Zeichenzirkel von Albert Habermann
• 1983 Stuienreise in die Hohe Tratra, verschiedene Ausstellungen und Aktivitäten in Erfurt
• 1991 Studienreise nach Österreich, Jugoslawien, Griechenland, Italien
• Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein in Halle
• 1997 Diplom
• Studienreise nach Italien
• 1998 Geburt der Tochter Jenny
• 1999 Abschuss eines Aufbaustudiums bei Gudrun Brüne und Ronal Paris
• 2004 Neugestaltung des Fahnenmonuments am Hansering in Halle (Saale)
• 2017 Atelierumzug nach Dobis (Saalekreis)
• künstlerisch vor allem Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen Beziehungen sowie dem Themengebiet Mensch-Natur