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Der Hallesche Kunstverein freut sich sehr, eine Förderung der Landeskunststiftung bekommen zu haben. Für das Ausstellungsprojekt „ROBERT VOSS: Ich, wir und die anderen“ konnte die Jury der Stiftung überzeugt werden. Das ist die erste Förderung des Halleschen Kunstvereins durch die Kunststiftung. Die Fördersumme beträgt 4.950 Euro. Zugleich wird die Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Halle im Kunstforum der Saalesparkasse fortgesetzt.
Robert Voss, 1970 in Halle (Saale) geboren, prägt mit seinen grafischen Arbeiten (z.B. Plakate, Spielplanhefte und Postkarten) Theaterlandschaften und Erscheinungsbilder für feste Theaterhäuser und freie Theatergruppen in Deutschland und darüber hinaus. Voss hat Malerei und Grafik an der Hochschule Burg Giebichenstein Halle (Saale) und Illustration an der UMPRUM Prag studiert. Er ist als Ausstatter und Grafiker für das Puppentheater Halle (Saale) und für das Anhaltische Theater Dessau tätig bzw. tätig gewesen. Er ist zudem Mitbegründer des Theaters „Westflügel“ in Leipzig.
Die Ausstellung des Kunstvereins in der Projektleitung von Vorstandsmitglied Dr. Jeannette Drygalla möchte das Werk von Voss vom 25. Mai bis zu 6. Juli 2023 auf beiden Etagen des Literaturhauses Halle präsentieren und in das Themenjahr der Stadt Halle „Streitkultur und Zusammenhalt“ einordnen.
Alexander Suckel, Dr. Jeannette Drygalla, Robert Voss Foto: privat
Robert Voss Foto: Jeannette Drygalla
Zwei Aspekte werden in der Ausstellung gezeigt: Formen der künstlerischen Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit ANDEREN – und das Thema Neugier als individuelles Antriebsmoment sowie als Grundlage für offenes Miteinander und aufeinander Zugehen. Es werden Plakate, Bilderbücher, Kalender mit Originalzeichnungen, großformatige Originalzeichnungen und Daumenkinos gezeigt.
Dazu wird es ein beachtenswertes Rahmenprogramm geben. Hierzu wird eine Theateraufführung als Midissage gezeigt, die in engem Zusammenhang mit dem Werk von Voss und der Grundidee der Ausstellung steht: künstlerisches Schaffen im kreativen Miteinander zu zeigen – etwas, das im Projekttitel ICH, WIR und die ANDEREN zum Ausdruck kommt. Der Katalog folgt ebenso dieser Idee. Er soll das gemeinsame Entstehen und den kommunikativen Prozess künstlerischen Arbeitens und Wirkens verdeutlichen: Das Werk von Robert Voss ist in enger Zusammenarbeit mit Künstler*innen entstanden, die im Katalog zu Wort kommen oder verlinkt werden sollen.
Die Türen des Literaturhauses sind geöffnet, als Robert Voss, Alexander Suckel, Leiter des Literaturhauses Halle, und Jeannette Drygalla im November 2022 zu einem kurzen Austausch zusammenkommen. Die Termine stehen. Die Arbeit kann beginnen. Wir freuen uns darauf!
(Halle/Saale, 27.11.2022)
Als einen Mann, „der ganz gegen den scheinbar unaufhaltsamen, unvermeidlichen Trend zum Digitalen in der Kunst sein ganzes Leben lang Kunst immer nur in realen, in analogen Welten feiert“, bezeichnete dieser Tage der Radiojournalist Bernd Schekauski den gebürtigen Hallenser Helmut Brade, dem der MDR ein halbstündiges Feature anlässlich des 85. Geburtstags gewidmet hat. Es ging um die Frage: Kann es sich ein Künstler heute überhaupt noch leisten, auf digitale Werkzeuge und Social Media zu verzichten? Er habe nichts gegen alles Digitale, aber er sei reingewachsen in die Welt der Kunst mit dem Bleistift, dem Pinsel und mit den analogen Mitteln, so Brade in dem Interview. Doch egal ob man digitalen Mitteln arbeite oder mit dem Bleistift - was herauskommt, müsse doch das sein, was man vielleicht als Kunst bezeichnet.

Foto: MDR
Link zum Feature
"Vom Wert analgoger Künste - Der Künstler Helmut Brade"
Es ist der hohe Anspruch an die eigene künstlerische Arbeit, die Brades Werk bestimmt - ob es nun die mehr als 600 Plakate zu unterschiedlichsten Themen sind oder die gestalterischen Spuren im halleschen Stadtbild wie das Signet des neuen theaters und der fröhliche Tierreigen auf dem Wasserturm am Hauptbahnhof. Brade ist es immer gelungen, sich mit neuen Inhalten konstruktiv und kreativ auseinanderzusetzen, gern auch mit einer Prise Ironie und Heiterkeit und ihnen mit großer gestalterischer Souveränität Ausdruck zu verleihen. Unverkennbar ist die Verwurzelung Brades in seiner Geburtstag Halle, beständig aber auch sein sachlicher und scharfer, auch kritischer Blick auf die Gesellschaft.
Helmut Brade erfuhr seine Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Von 1955 bis 1960 studierte er Keramik, Architektur und Grafik u.a. bei Prof. Walter Funkat. Seit 1960 ist er freischaffend als Maler, Grafiker und Grafikdesigner, seit 1972 auch als Bühnenbildner tätig, letzteres u.a. an der Volksbühne Berlin und der Hamburgischen Staatsoper. Ab 1993 folgte die Lehrtätigkeit an der Burg, im Jahr darauf die Professur für Kommunikationsdesign (bis 2003). Von 1999 bis 2004 wirkte der Grafiker zudem als Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig.
Im Laufe seiner langen künstlerischen Tätigkeit konnte Brade seine grafischen, plakatgestalterischen und bühnenbildnerischen Arbeiten auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentieren, darunter in Berlin, Erfurt, Hannover und Halle, auch in Warschau (1. bis 17. Plakat-Biennale), Brno, in Fort Collins/ (USA), Algier, Mons und Mexiko City. Der Nationalpreis der DDR (1988) und der Händelpreis (1990) sowie der Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt (2003) belegen die Würdigung eines außergewöhnlichen Œuvre.
Wir wünschen Helmut Brade zu seinem heutigen Ehrentag weiter Schaffenskraft, Gesundheut und Freunde an seiner künstlerischen Arbeit.
(Halle/Saale, 16.11.2022)
Der Hallesche Kunstverein trauert um sein Mitglied Peter Zinecker. Der Holz- und Metallkünstler starb am 7. Oktober 2022 im Alter von 92 Jahren. Die Trauerfeier findet am morgigen 3. November auf dem Friedhof in Halle-Trotha statt. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie.
Zinecker wurde 1930 in Nordböhmen geboren und kam 1945 mit Mutter und Schwester in den Kreis Sangerhausen. An der „Burg“ in Halle begann er 1951 mit dem Grundlagenstudium bei Willi Sitte. Dann lud ihn Karl Müller in seine Metallklasse ein, wo er bis 1957 studierte und in jenem Jahr das Diplom als Werkkünstler der Metallgestaltung ablegte. Er blieb nach dem Studium in Halle, wie auch die enge Verbundenheit zu seinem Lehrer Karl Müller bis zu dessen Tod 1972 anhielt. Lange war ein Haus am Bartholomäusberg in Giebichenstein Zineckers Zuhause. Erst in den 1980ern wechselten er und seine Familie in eine geräumigere Wohnung in der Innenstadt.
Während vielen Künstlerinnen und Künstlern ein starkes Selbstbewusstsein bis hin zur Eitelkeit eigen ist, traf dies auf Zinecker in keiner Weise zu. „Er versteht sich eher als so etwas wie der Arbeiter im Weinberg des Herren. So wie er seinen ihm wichtigsten Lehrer, den Metallgestalter Karl Müller, verstanden hat, betreibt er seine Kunst, seine Künste als Handwerk, mehr als alles andere nach seinem Verständnis als einen Dienst gegenüber dem Material“, schrieb der ehemalige Vorsitzende des Halleschen Kunstvereins, Hans-Georg Sehrt, in seinen Vorbemerkungen im Katalog „Peter Zinecker (Halle/Saale) – Arbeiten in Gold und Silber 1957–1997“, den der Kunstverein 1998 anlässlich einer Kabinettausstellung mit Arbeiten Zineckers vom 17. Mai bis zum 19. Juli 1998 im Christian-Wolff-Haus des halleschen Stadtmuseums herausgegeben hat.
Schmuck und Plastik, Gefäße und Handwerksgerät bestimmten das Schaffen von Zinecker, der über sich selbst gesagt hat: „Eigentlich bin ich gar kein Künstler. Künstler ist nicht wichtig. Wenn schon, dann Werkkünstler. Ich selbst begreife mich vielmehr als Handwerker, und zwar als Handwerker in altem Sinn.“
Der Kunstverein Halle wird Peter Zinecker ein ehrendes Andenken bewahren.
(Halle/Saale, 02.11.2022)

Peter Zinecker
aus dem Katalog "Peter Zinecker - Arbeiten in Gold und Silber" 1998,
Foto: Zinecker privat
Der Hallesche Kunstpreis wird in diesem Jahr an den Fotografen und Szenografen Juraj Lipták verliehen. Das Kuratorium würdigt mit der XV. Preisvergabe einen international renommierten Künstler für seine außergewöhnliche und beispielgebende Inszenierungsästhetik.
Die überregionale und modellhafte Wirkung des Oeuvres von Lipták dokumentieren in den vergangen zwei Jahrzehnten u. a. eine Vielzahl an prächtigen Büchern, Ausstellungskatalogen und nicht zuletzt die jährlich vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege herausgegebenen beliebten Jahreskalender. Lipták szenografiert außerdem zahlreiche Ausstellungsprojekte für das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, die dessen überregionale Ausstrahlung mitbestimmen.
Die Preisverleihung findet am 24. November 2022 ab 19 Uhr in einer festlichen Veranstaltung im Literaturhaus Halle statt.
Die Teilnahme ist nur mit Einladung möglich.
(Halle/Saale, 06.10.2022)