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12. September – 27. Oktober 2017
Stadtarchiv Halle
Zur Ausstellung
Vor knapp 10 Jahren ist der Bildhauer und Medailleur Bernd Göbel – wie es für alle Professoren vorgegeben ist – aus dem Lehramt als Leiter der Bildhauerklasse der halleschen Burg Giebichenstein in den Ruhestand versetzt worden. Doch weit gefehlt, dass das für ihn bedeutet hätte, sich von seiner geliebten Profession zu verabschieden. Sicher haben sich seitdem Lebensrhythmus und manche Umstände geändert, doch für Bernd Göbel war das nicht unbedingt der Beginn eines zweiten Lebens. Auch wenn ihm die Arbeit mit den Studenten immer gefallen hatte, war ihm nun nach seinem Ausscheiden aus der „Burg“ der Wegfall manch unliebsamer administrativer Arbeit schon sehr recht. Mehr Zeit für die eigene künstlerische Arbeit, auch für mehr Unterwegssein in anderen Ländern, am liebsten Italien, doch wie seit vielen Jahren natürlich Norwegen (nicht ohne Holzplatten für die dort vorgesehenen Holzschnitte…) mit seiner Frau Eva.
Doch als kontinuierliche Angelegenheit gab es durchgehend die ständige selbst verordnete Arbeit, ohne Zwang, und – zumindest meist – ohne äußeren Druck, mit den für ihn immer schon typisch gewesenen gestalterischen Freiheiten und der all das möglich machenden lebendigen Fantasie. Eigene Brennöfen wurden installiert, geeignet für kleine und mittlere Größen der Kunstobjekte. Neben der Bronze erfuhr die Keramik und die Fayence eine große Aufwertung. So entstanden neben den Medaillen ganze Tier- und Figurengruppen, die bisher noch wenig bekannt sind. Der Holzschnitt wurde zur fast gleichberechtigten künstlerischen Äußerung. Auch die Kunst für den „öffentlichen Raum“ bekam Zuwachs. Bernd Göbel ist sich treu geblieben und so spiegelt nach wie vor vieles davon seine kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Gesellschaft und Mitmenschen wider ...
Dr. Hans-Georg Sehrt
- 1942 geboren in Freiberg/Sachsen
- 1961–1963 Lehre als Holzbildhauer
- 1963–1969 Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein, Fachrichtung Bildhauerei bei Gerhard Lichtenfeld
- 1969–1978 Assistent bei Gerhard Lichtenfeld 1978 Dozent und seitdem Leiter der Bildhauerklasse an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
- 1982 Professur für Bildhauerei
- 2008 Emeritierung
- freiberuflich tätig in Halle als Bildhauer und Medailleur, Mitglied und Delegierter bei FIDEM (Fédération International de la Medaille), Mitglied des Halleschen Kunstvereins e. V. u. a.
- zahlreiche Auszeichnungen und Preise (u. a. 2012 Hallescher Kunstpreis, 2017 Kunstpreis der Stadt Wernigerode)
- Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
- Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen und besonders im öffentlichen Raum
Faltblatt/Plakat: Lutz Grumbach