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23. März – 28. April 2013
Kunstvereinsgalerie im Opernhaus Halle
Zur Ausstellung
Diese neue Ausstellung in der Kunstvereinsgalerie der Oper Halle ist mit Herbert Stockmann einem Maler und Grafiker gewidmet, der 1946/1947 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein als Lehrer gewirkt hat. Trotz der relativ kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Leiter des Vorsemesters ist er auch heute noch bei seinen ehemaligen Schülern, zu denen in Halle z.B. Brigitte und Heinz Felsch, Theo Dietzel und manch anderer gehört, als Künstler und Lehrer in guter Erinnerung.
Herbert Stockmann, in Schönebeck geboren, hatte ein Studium an der Kunstgeberbe- und Handwerkerschule Magdeburg absolviert und war dann an Akademien in Prag und Paris. Da er von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt war und sich auch dem Reichsarbeitsdienst entzogen hatte, wurde er 1939 bei einem Besuch seiner Familie in Magdeburg verhaftet und nach mehrmonatiger Haft in das Strafbataillon 999 in den Krieg geschickt. Nach 1945 hatte er zusammen mit Hermann Bruse und Bruno Beye großen Anteil an dem - wenn auch nur kurzzeitigen - Wiederaufschwung der bildenden Kunst in Magdeburg. In vielen seiner Werke zeigt er das zerstörte Magdeburg, zugleich aber auch seine Liebe zur Architektur.
Besondere Beziehung hatte er zum Impressionismus und zu den Zeichnungen und Grafiken von Lyonel Feininger. Beides spiegelt sich auf eine sehr eigenständige und schöne Weise auch in seiner Kunst. Werke von ihm befinden sich in den Museen in Magdeburg, Leipzig und Halle sowie in Privatbesitz. Für die in der Ausstellung gezeigten Leihgaben ist der Stiftung Moritzburg Landeskunstmuseum Halle und dem Sammlerehepaar Rosemarie und Dr. Joachim Bartels (Magdeburg) sehr zu danken. Die erste eigenständige Publikation zu Herbert Stockmann überhaupt ist ein vom Halleschen Kunstverein geplanter Katalog zur Ausstellung. Während für viele der wichtigen in Halle tätig gewesenen Künstler der frühen Jahre nach 1945 zum Teil schon mehrere Ausstellungen stattgefunden haben, sieht es der Hallesche Kunstverein als seine Aufgabe, auf diesen zu Unrecht fast vergessenen Künstler Herbert Stockmann und sein Werk aus Anlass des 100. Geburtstages aufmerksam zu machen.